Ein Engel in meinem Radio-Leben

Ich durfte Teil einer Radio-Geschichte sein und sie ein klein wenig mitgestalten. Eine Perle, die dabei entstand, hüte ich als Sendemitschnitt, den ich hier nun auch veröffentlichen möchte. NDR1 Radio MV hatte eine Sendereihe „Klönkasten“. Sie lief Sonntags um 19:05 bis 20:00 Uhr. Eine Stunde für spezielle Themen. Bedingung: es musste einen mindestens hälftigen Musikanteil nach den Formatvorgaben des Senders geben.
Diese meine Sendung über ein Dienstmädchen aus Vorpommern, das zur Engländerin wurde, gab den Anstoß für eine kleine Reihe, die ich mit Lebensgeschichten füllen durfte – Serientitel: „Aufgebrochen in Pommern“.

Zur Vorgeschichte

1993 pendelte ich zwischen Greifswald, wo ich wohnte, und Saarbrücken, wo ich zum Wissenschaftlichen Dokumentar volontierte. Als ich bei einer Heimfahrt in Berlin-Lichtenberg den Zug nach Greifswald bestieg, war da auch eine Frau, die nicht nur wie ein Engel sprach sondern auch wie ein solcher nicht so recht wusste, ob sie in dieser Bahn richtig war. Sie hatte einen leicht britischen Akzent mit vorpommerschem Slang – irgendwie auch aus der Zeit gefallen. Wir kamen jedenfalls ins Gespräch. Ich erfuhr, dass sie in England wohnt, nun aber in der Nähe von Pasewalk Familie besuchen wollte.
Was ich sonst noch zu hören bekam, machte, dass ich diese Frau unbedingt wiedersehen und mit ihr eine Sendung machen wollte.
Die Sendung kam zustande. Und es entstand eine langjährige Freundschaft, die sich irgendwie verlor, weil Hilda ohne Spuren aus dieser Welt gehen wollte. Ihre Spur verlor sich in einer Seniorenresidenz in Cester. Meine Sendung aber macht Hilda Povy unvergessen.
Der NDR hatte mir 1994 die Chance gegeben, im Rahmen des Projektes „Erinnern für die Zukunft“ auch eigene Beiträge und Sendungen einzubringen. Und hier ist das schöne Stück mit meinem Engel Hilda, produziert mit meinem Freund Wolfgang Schnee im Studio Greifswald 1996..

Jürgen Trinkus im Gespräch mit Hilda Povy über ihren Lebensweg aus dem vorpommerschen Rammin ins englishce Cester.