2025 war ein ergebnisreiches Jahr für mich. Es endet mit guter Bilanz im ehrenamtlichen Vollzeitjob; und – Dank eines gut geführten Teams des Vereins – fand ich die Muße zu meiner bislang umfangreichsten, gründlichst gewachsenen Audio-Produktion. die zweistündige Sendung kommt zur Ausstrahlung am 28.12.2025 um 16:00 Uhr mit Wiederholung am 29.12.2025 um 14:00 Uhr. Einen besser geeigneten Sender als Ohrfunk.de kann ich mir nicht denken. Danke den Ohrfunkern für das Vertrauen, denn ich habe bisher nicht für den kleinen, bemerkenswerten Internetsender gearbeitet. Und auch der Zeitpunkt hätte kaum besser gewählt sein können für so ein großes Zuhör-Angebot als diese magische Zeit zwischen den Jahren, wo die parabelartige Verlaufskurve der Betriebsamkeit der meisten Menschen gewissermaßen auf dem Ruhepunkt ankommt.
Worum es geht
Während einer Urlaubsreise kam in Enkuizen ein Glockenklang in mein Ohr, der eine Lawine an Erinnerungen und Recherchen auslöste. Ich wurde aufmerksam auf die Lebensleistung eines blinden Niederländers im 17. Jahrhundert, dessen Ruhm nicht sichtbar aber doch unüberhörbar fortlebt in unserer Welt. Was bei den Glockenspielern unspektakuläres Grundwissen ist, wurde mir offenbar im reinen Klang eines sehr alten Carillons, in dessen Geschichte dieser Jacob van Eyck eine Schlüsselrolle spielte. dieser blind geborene Mann prägte den Klang eines damals aufkommenden Musikinstruments, des Carillons, mit dem zunächst die flämischen und niederländischen Stadtbürger ihre urbanen Räume beschallen konnten, weil sie durch die theoretische und praktische Fähigkeit dieses Ohrenmenschen stimmbar wurden. Alle bronzenen Glockenspiele haben die von seiner idealen Teiltonreihe geprägten melancholischen Klang.
fröhlicher ist seine Hinterlassenschaft „Der Fluyten Lusthof“, die größte Sammlung an Solostücken für die Blockflöte. Die ist auch ein Hort der Virtuosität der Teiltönigkeit. Und auch dazu fand ich Menschen, die das weiter leben machen.
Und plötzlich war auch präsent, dass die Glocken in meinem Leben eine sehr bemerkenswerte Rolle spielten und spielen.
Ich machte also Reisen in Raum und Zeit. Was ich dabei zutage förderte, bestätigt mal wieder den weisen Satz aus dem „Sanduhrbuch“ von Ernst Jünger:
„Die kleinste Blume hat ja Verwurzelungen im Unendlichen. Und unsere Neigung ist es, die sie enthüllt.“
Und nun würde ich mich über viele offene Ohren an neugierigen Köpfen freuen!