Der dritte Frühling und kein Ende

© Jürgen Trinkus

Die entsprechende Jahrbuchseite als Abbildung

Jens Sparschuh ist ein viel beschäftigter Schriftsteller, nicht erst seit Günter Grass, der Literaturnobelpreisträger den jüngeren Kollegen öffentlich zu den Hoffnungsträgern der deutschen Literatur gezählt hat.

Aber das ist dem viel herumgekommenen Autor des demnächst verfilmten Romans "Der Zimmerspringbrunnen" auch noch nicht passiert. Da hält ihm jemand am Ende der Lesung ein aufgeschlagenes Braille-Buch entgegen und bittet ihn, daraus vorzulesen. "Aha, hat's geschrieben und kann's nicht lesen?", setzt dieser Jemand noch eins drauf. Und dann blättert er ein Relief auf, das einen kleinen Papagei zeigt.

Da dämmert es dem Autor: Dies ist die Punktschriftausgabe seines Kinderbuches "Parzival Pechvogel". Im Namen der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig wurde es ihm mit Dank für eine wunderbare Lesung als Belegexemplar überreicht. Ein zweites Exemplar fand seinen Weg in die Bibliothek des Hauses "Seeschlösschen" im Ostseebad Boltenhagen, denn eben dort wird seit 1998 an einer besonderen Aura gearbeitet: Natur und Kultur vom Feinsten. Die Liste der Schriftsteller, Musiker und Radiokünstler, die hier auftraten, sei es zum Bücherfrühling, den Liedertagen oder den Boltenhagener Tagen für akustische Medien, hat sich mit dem III. Bücherfrühling verlängert um die Namen Bernd Kebelmann, Andreas Heuser, Gisela Kraft, Erica Fischer, Jens Sparschuh und Ernst Röhl. Fürs nächste Jahr sind bekannte Satiriker, Krimi- und Abenteuerautoren ebenso eingeplant wie eine weitere deutsche Blindenbibliothek. Und in der Bibliothek der "Ostseeperlen Boltenhagen" trägt jetzt ein Punktschriftbuch folgende Widmung von der Hand des Autoren:

"Parzival Pechvogel" hat Glück gehabt: ihm sind neue Flügel gewachsen, er hat
neue Seiten - Punkt für Punkt - dazu gewonnen! Herzlichen Dank und herzlichen Gruß von Jens Sparschuh. Boltenhagen, Mai 2001."


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