Informationen über Veranstalter und Akteure
Programmgestaltung: Dr. Jürgen Trinkus:
Rudolf-Breitscheid-Straße 12
17489 Greifswald
Telefon: 03834 / 50 3707
E-Mail: trinkus-mv@t-online.de
Vom Weine wird ewig gesungen
Aus dem Verlagsprospekt:
Wer weiß heute noch, dass
Mecklenburg-Vorpommern und Ostbrandenburg seit 800 Jahren Regionen des Weinbaus
sind, sich in Mirow, Güstrow, Neukloster, Schwerin, Crivitz, Lübz, Plau,
Grevesmühlen, Burg Stargard, in Frankfurt/Oder und Umgebung Weinberge fanden,
wo versucht wurde, Reben zu züchten? Wem zudem ist gegenwärtig, dass es in
Rattey, 25 km östlich von Neubrandenburg, in unmittelbarer Nähe des
Schloßhotels heute einen Weinberg gibt? Der "Verein der Privatwinzer zu
Rattey" will das fortsetzen, was vorangegangene Generationen mit immerhin
wechselndem Erfolg versucht haben: Weinbau im kühlen Mecklenburg-Vorpommern.
Karsten Förster und Gerhard Flick suchten Spuren vormaligen Geschehens in alter
Literatur und fanden Beiträge aus verschiedenen Jahrhunderten, die sie
zusammengestellt und durch eigene Darlegungen vorzüglich ergänzt haben. Sie
bewahren damit nicht nur ein besonderes Stück Kulturgut, sondern weisen darüber
hinaus auf Möglichkeiten des Weinbaus im Mecklenburg der Gegenwart hin. Wie
wird zu Beginn des Werkes über den Weinbau aus dem Jahre 1877 so treffend
bemerkt? Vom Weine wird ewig gesungen und selten erzählt. In diesem Buch nun
wird viel und oft erzählt von einer kulturhistorischen Besonderheit in
Regionen, die nur auf den ersten Blick "zu kalt" für das Gedeihen der
Reben scheinen.
Gerhard Flick:
- geboren 1960 in Bad Kreuznach,
- Studium der Agrarwissenschaften und
- Promotion zum Dr. sc. agr. 1985,
- war Mitarbeiter an der Biologischen Bundesanstalt Braunschweig und ist
- seit 1994 Professor für Chemie und Umweltanalytik am Fachbereich
Agrarwirtschaft und Landespflege der Fachhochschule Neubrandenburg.
- Mehrere Jahre leitete er den elterlichen Weinbaubetrieb.
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Karsten Förster:
- geboren 1954 in Bremen,
- Jurastudium und
- Promotion zum Dr. jur. 1982,
- ist Fachanwalt für Insolvenz- und Arbeitsrecht,
- seit 1982 in Bremen.
- Zahlreiche juristische Publikationen, Mitherausgeber der Zeitschrift für das
gesamte Insolvenzrecht.
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Das Geheimnis von Mecklenburg (7.5.2000, 10:00):
Bernd Melzer (Jahrgang 1941) lässt sich
im Leben und in der Literatur nicht so leicht auf eine Rolle festlegen.
In Rostock
- hat er Familie,
- schreibt er Kritiken,
- organisiert er Karikaturausstellungen und das Finanzwesen ganzer Vereine und
- schreibt er Bücher.
Mit dem "Handbuch Deutsches Benehmen" (1998) hat er eine Sammlung
skurriler Phänomene des Alltagsverhaltens der Deutschen vorgelegt.
Mit "Die unernste Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns" (1994) hat er
eine Reihe in Gang gesetzt, die mit der unernsten Geschichte Sachsens,
Thüringens, Brandenburgs und gar des Saarlandes fortgesetzt wurde.
Alle diese Bücher sind im WeymannBauer Verlag Rostock erschienen.
Dort soll auch die turbulente Geschichte um "Das Geheimnis
Mecklenburgs", im Herbst herauskommen. Es geht um Spökenkieker, Esoterik
und Geheimdienste, also ums pralle Leben, aus dem ein Autor wie Melzer
humorvoll zu fabulieren weiß.
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Jürgen Borcherts Lebenswelten oder: Wer singt da keine Klage (7.5.2000
19:00)
Jürgen Borchert
- (geboren 1941 in Perleberg) war ein Wunschgast für den II. Boltenhagener
Bücherfrühling und alles war schon abgesprochen, als uns die Nachricht
erreichte, dass er am 1. März seinem Leben ein Ende gesetzt hat. Der Mensch ist
nur noch in der Erinnerung; sein umfangreiches Werk führt sein eigenes Leben.
Schon längst geplant war des "Zettelkastens" vierter Teil. Er wird im
Herbst bei Hinstorff erscheinen. Die erste öffentliche Lesung daraus wird am 7.
Mai stattfinden, in Boltenhagen, im "Haus Seeschlößchen". Er selbst
hatte angekündigt, er wolle aus "Heinrich Seidels Lebenswelten oder Die
Nachtigall singt keine Klage" lesen. Dieser biographische Roman ist im
Schweriner Demmler-Verlag erschienen, und der wird am Nachmittag vorm
Borchert-Abend porträtiert, wozu wir Frau Dr. Margot Krempien, die Gründerin
und Leiterin des Verlages begrüßen können.
In einem Infotext über Jürgen Borchert lesen wir:
"Er erlernte den
Fotografenberuf und studierte Bibliothekswesen in Berlin und Leipzig. Seinen
dritten Beruf, die freie Schriftstellerei, übt er seit 1980 aus. Sein Thema ist
Norddeutschland, insbesondere liegt ihm Mecklenburg am Herzen:
Kulturgeschichte, Biografisches, das Verhältnis von Mensch und
Landschaft..."
Zu denen, die er in Romanform kenntnisreich porträtierte,
gehören bedeutende Persönlichkeiten der Mecklenburgischen Kulturgeschichte wie
Fritz Reuter, Ludwig Reinhard, Hoffmann von Fallersleben, Mecklenburgs
Großherzöge, Alexandrine, "die "Königin" von Mecklenburg",
Johannes Gillhoff u.a. Seine mehr als 30 Bücher auch nur zu nennen sprengt
unseren Rahmen. Greifen wir nur seine Gillhoff-Edition "In'n Duurnbusch
fläut't de Nachtigall" und sein anderes Kochbuch heraus: "Vadder
kocht oder Wie man eine Küche verwüstet".
Als Hörbuch ist in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig
"Reuter in Eisenach. Die Briefe des Physikus Schwabe" erschienen. In
Punktschrift liegen ebendort vor: "Spaziergänge in Mecklenburg".
Hier ist eine Abbiegespur zur Deutschen
Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig!
"Wer jemals einer seiner
Lesungen zuhörte, wurde in die vorgetragenen Geschehnisse hineingezogen und
spürte dennoch, dass selbst im Grotesken letztlich Zeitkritik lag." So
schrieb Werner Stockfisch in seinem Nachruf (Schweriner Volkszeitung vom
8.3.2000). Werner Stockfisch ist u.a. auch Autor des Demmler-Verlages ("Farbenklänge",
1994; "Mecklenburg", 1993) und wird unseren Borchert-Abend
mitgestalten.
Hier ist der Rücksprung zum
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Eine Blindenbibliothek stellt sich vor (8.5. 2000 14:00):
Die "Norddeutsche Blindenhörbücherei e.V." hat ihren Sitz in
Hamburg in der Herbert-Weichmann-Str. 44-46 im Stadtteil Uhlenhorst. Die
"Centralbibliothek für Blinde" befindet sich im gleichen Gebäude.
Beide sind vereint in der "Stiftung Centralbibliothek für Blinde" und
werden von Frau Elke Dittmer geleitet. Sie ist gleichzeitig ehrenamtliche
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Blindenhörbüchereien im
deutschsprachigen Raum. In Boltenhagen wird sie Einblicke in ihre interessante
Arbeit gewähren.
Im Internet sind die Hamburger präsent unter der Adresse
http://www.blindenbuecherei.de. Dort erfahren wir u.a. folgendes Wissenswerte.
Die "Centralbibliothek für
Blinde" wurde 1905 auf Anregung einiger Hamburger Bürger gegründet. Dank
des Einsatzes vieler Helfer wurden mittels spezieller Blindenschriftschreibmaschinen
Bücher in Brailleschrift übertragen. Im Ersten Weltkrieg wurde ein Teil des
Bestandes vernichtet. Ein kontinuierlicher Bestandsaufbau konnte erst nach dem
Zweiten Weltkrieg wieder betrieben werden.
Seit einigen Jahren ist die Centralbibliothek für Blinde eine Stiftung und
Zuwendungsempfängerin der Hansestadt Hamburg.
Zur Zeit verfügt die Bibliothek über einen Bestand von 7.000 Buchtiteln in
30.000 Blindenschriftbänden. 15.000 Bände werden an 700 Leser pro Jahr
ausgeliehen.
Vielen im Alter erblindeten Menschen ist es nicht mehr möglich, die
Blindenschrift (Braille) zu erlernen. Hören ist ihr einziger Zugang zur
Literatur. Aus diesem Grund erweiterte man Ende der 50er Jahre den Bestand der
Blindenschriftbücher durch das Hörbuch.
Die Norddeutsche Blindenhörbücherei e.V. wurde 1958 gegründet und ist ein
Verein der Kriegs- und Zivilblindenvereine der vier norddeutschen Bundesländer
Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Verlage erteilen die benötigten Lizenzen zur Aufsprache ihrer Bücher nur, wenn
gewährleistet ist, dass die Ausleihe ausschließlich an blinde oder hochgradig
sehbehinderte Menschen erfolgt. Die Ausleihe der Blindenschrift- und Hörbücher
ist für die Betroffenen kostenlos. Zur Zeit sind ca. 4500 HörerInnen registriert,
die aus 6500 Titeln wählen können. Täglich werden zwischen 800 und 1200
Versandboxen ausgeliefert und angenommen - das ergibt eine jährliche Ausleihe
von 250.000 Boxen.
Hier ist die
Abbiegespur nach Hamburg zu den dortigen Blindenbibliotheken!
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Erinnerungen für die Zukunft (8.5. 2000 19:00):
Dass die Vergangenheit nicht mit dem Mantel des Schweigens und im milden Schein
der Verklärung zugedeckt werde, dass die Zukunft mit Hilfe der Erinnerung alten
Sackgassen entgehe - so vielleicht kann der Anspruch umrissen werden, mit dem
Ernst-Jürgen Walberg (geboren 1946 in Celle) und Thomas
Balzer (geboren 1965 in Schwerin) vor sieben Jahren daran gingen, Geschichten
zu recherchieren, zu dokumentieren und vor allem für den Hörfunk aufzubereiten,
Geschichten, die in der DDR verdrängt und verschwiegen wurden. Eine
Zwischenbilanz ist im vorigen Jahr in Buchform erschienen. &šumlber den
Buchhandel zu beziehen ist auch die Doppel-CD "&šumlber den Tag
hinaus", welche Hörfunkdokumente aus der Zeit des Umbruchs mit Liedern
vereinigt, die der Liedermacher Ingo Barz in den Jahren davor gesammelt hat.
Der NDR-Redakteur Ernst-Jürgen Walberg setzt bei seinen Lesungen auf die
Wirkung der einfühlsam wiedergegebenen Erinnerungen und Tatsachen. Sie sollen
nicht nur betroffen machen. Sie sollen das Gespräch zwischen den Zuhörern
anregen.
Mehr über das NDR-Projekt
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Stenglischer Abend (9.5. 2000 19:30):
Der Epigrammatiker, Satiriker und auch Kabarettist Hans Georg Stengel wurde
1922 in Greiz (Thüringen) geboren. Der gelernte Journalist lebt seit 1951 in
Berlin und war Redakteur der satirischen Wochenzeitung
"Eulenspiegel". Freier Autor ist er seit 1959 und Solokabarettist
seit 1971.
Stengel schrieb
- zahlreiche Kinderbücher von "Matrose Ottchen" (1960) über
"Zirkus drunter und drüber" (1965) bis zum
"Superstruwelpeter" (1993) sowie "Wasserhahn und
Muskelkater" (2000).
- Zwischen den Gedichten "Mit Schrubber und Besen" (1950) und
"Wortadella. Allerhand Sprachwursteleien" (1997) liegen so bekannte
Bücher wie "Der rettende Stengel. Epigramme" (1974), "Strophe
muß sein. Gedichte" (1977), "Stengelsextrakt" (1982) und
"Menschen, Macken, Monumente. Satiren" (1991).
Als Hörbuch wurde in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig
1991 eingelesen "Als ich mal in Japan war. Reisenotizen auf und unter dem
fernöstlichen Diwan" (Sprecher: Günter Bormann). Stengels Stammverlag, der
Eulenspiegel-Verlag Berlin, bereitet die Veröffentlichung der CD "Hans
Georg Stengel liest Breitmaulfrösche" vor.
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