Piri und Klaus Meyer und ihre Werke

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Piri Meyer diente lange Jahre dem renommierten Kinderbuchverlag Berlin als Lektorin. Das bringt sie nun ein in die partnerschaftliche Schreibwerkstatt mit Klaus Meyer. Die Eheleute sind sich darin einig: "Zu zweit schreiben ist anstrengender, aber gründlicher."

1991 war Piri Meyer unter den Mitbegründern des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern im Friedrich-Bödecker-Kreis. In ihm geht es um die Begegnung von Autoren und Kindern und dabei auch um neue Formen der Literaturvermittlung. Piri Meyer ist Geschäftsführerin des Landesverbandes.

In die Organisation von literarischen Veranstaltungen für ganz junge Leser stecken die Meyers viel Zeit und Kraft. Für die gemeinsam mit Ehefrau Piri verfassten Kinderbücher wirbt Klaus Meyer gern so: Ein Buch wie "Leine los für Jonas" ist "sehr zu empfehlen, weil es ausweist, was man noch alles mit Frauen zusammen machen kann."

Klaus Meyer, made in Mecklenburg, wurde 1937 in Berlin geboren, also nicht eben am Ort seiner Wahl, doch immerhin als Sohn des Schriftstellers Fritz Meyer-Scharffenberg (1912-1975). Des Vaters Buch "Wismar, die Insel Poel und der Klützer Winkel" brachte der Sohn 1984 im Rostocker Hinstorff Verlag neu heraus. Das sei hier besonders hervorgehoben, da zum Klützer Winkel eben auch das Ostseebad Boltenhagen gehört, Ort unserer Veranstaltung.

Aufgewachsen ist er in Schwerin, Oslo und mecklenburgischen Dörfern. Sein Abitur erhielt er nach einer "Ehrenrunde" in Grevesmühlen.

Nach seinem Studium in Berlin und Rostock wurde Klaus Meyer Lehrer, fuhr dann 3 Jahre zur See, versuchte sich als angestellter Redakteur, entfaltete sich aber ab 1971 als freier Autor. Wie er selbst meint, ist er nicht "chefkompatibel".

Vor allem auf Kinder ab 10 Jahre hat sich der Autor Klaus Meyer eingeschwungen. Sein kinderliterarisches Debüt "Weiße Wolke Carolin" wurde 1985 vom Fernsehn der DDR verfilmt.

Bekannt wurde Klaus Meyer zunächst durch seine plattdeutschen Geschichten. Nach der Ausweitung des NDR auf Mecklenburg-Vorpommern wurde er der wohl eloquenteste Moderator der Fernsehsendereihe "Talk op platt". Seine plattdeutschen Freitagscolumnen im "Kulturjournal" dürften zum publizistisch Besten gehören, was NDR1 Radio MV produziert hat. Aber der NDR hat Klaus Meyer 1996 wegen einer Akte zu den Akten gelegt. Bis 2003 war Klaus Meyer mehrere Jahre Beiratsmitglied der "Bevensen-Tagung" (Jahrestagung für Niederdeutsch). Das Niederdeutsche spielt im Schaffen des Rostocker Autors jedoch eine immer geringere Rolle.

Mit ihren Büchern für kleine lLeser verbinden Piri und Klaus Meyer die Hoffnung, "Kinder ein bisschen größer, mutiger und vielleicht auch ehrlicher machen zu können." (zit. nach "Ostsee Zeitung" vom 28.1.2004.

Verdienste ums öffentliche Leben:

Klaus Meyer hat 1957 das Rostocker Studententheater gegründet, das von 1964 zeitweilig auch von seiner Frau Piri geleitet wurde.

Neben der eigentlichen literarischen Arbeit ist Klaus Meyer als Projektleiter (Kinder- und Jugendbuchwochen) für den Friedrich-Bödecker-Kreis in Mecklenburg-Vorpommern tätig. Er hat die "Usedomer Gespräche" (1991 bis 2001, dann wegen Geldmangel gestrichen), eine zweijährlich stattfindende internationale Tagung von Kinder- und Jugendbuchautoren, vorbereitet und geleitet.

Außerdem hat Klaus Meyer den legendären Rostocker Buchbasar 1998 in einer marktwirtschaftlichen Variante reanimiert und somit für das Rostocker Publikum Begegnungen mit rund 50 Autoren sowie regionalen Verlagen ermöglicht. Die Zeiten leerer Kassen haben aber auch dieses literarische Highlight.....

Bücher von Piri und Klaus Meyer

Vorbemerkung

Die Zusammenstellung basiert auf Recherchen im Katalog der Deutschen Bibliothek: Stand 19.04.2004. Und wurde mit Unterstützung durch Klaus Meyer ergänzt. Die Nachauflagen und Lizenzausgaben sind nicht gesondert aufgeführt. Sie sind in den Verlagsangaben ablesbar.


Als Hörbuch für Blinde in DZB Leipzig 1984,
S precher: Gert Gütschow (240 Min.)
Weiße Wolke Carolin: eine Liebesgeschichte
Illustriert von Ingrid Schuppan
Illustriert von Heike Ellermann
Kinderbuchverlag, Berlin 1980, 1982, 1984, 1986, 1988
Hinstorff Verlag, Rostock 1998
Petroleum-Jonny
Illustriert von Günter Wongel
Kinderbuchverlag, Berlin 1982, 1983, 1984, 1989
Zuckerkauken un Koem

Mit Illustrationen von Inge Jastram
Hinstorff Verlag, Rostock 1982, 1983, 1985, 1988
Versprochen ist versprochen
Piri u. Klaus Meyer. Ill. von Karl-Heinz Appelmann
Kinderbuchverlag, Berlin 1985, 1987
Land unterm Möwenschrei
von Piri Meyer
Kinderbuchverlag, Berlin 1989
Rostock - fotogr. Harry Hardenberg. Brockhaus Verlag, Leipzig 1990
Nützt je nix - dor möten wi dörch Hinstorff Verlag, Rostock 1990
Pussti, mien Pussti Hinstorff Verlag, Rostock 1991
Het all sien Kunst Hinstorff Verlag, Rostock 1992
Pussti bi de Aapen:
ein Billerbauk taun Plattdütschliern för Öllern un Kinner
Biller von Britta Matthies
Hinstorff Verlag, Rostock 1996
Titel: Und nachts rollern die Hunde /
gemeinsam mit Piri Meyer
Oetinger, Hamburg 1996
Bordello di Bello: graesige Geschichten Hinstorff Verlag, Rostock 1997
Momme Knudsen wird Klabautermann:
eine unglaubliche Geschichte von ihm selbst erzählt
Klatschmohn-Verlag, Rövershagen 1999
Leine los für Jonas!
mit Piri Meyer
Bildern von Karin Schliehe und Bernhard Mark
Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2002

Folgende Werke des Vater Fritz Meyer-Scharffenberg sind in Überarbeitungen von Klaus Meyer erschienen:

Zwischen Strom und Haff: Warnemünde, Nienhagen,
Bad Doberan, Heiligendamm, Kühlungsborn, Rerik
Mit Federzeichnungen von Dietrich Becker
Hinstorff Verlag, Rostock 1981, 1987
Zwischen Meer und Bodden
Mit Illustrationen von Heinz Holzgräbe
Hinstorff Verlag, Rostock 1986, 1988
Wismar, die Insel Poel und der Klützer Winkel
Mit Federzeichn. von Hartwig Hamer
Hinstorff Verlag, Rostock 1984

Und wo Klaus Meyer seine Finger noch drin hatte:

Memoiren eines alten Fliegenschimmels
Ein gräflicher Geburtstag von Fritz Reuter.
(Mit e. Einl. von Jürgen Gundlach. Erl. von Klaus Meyer u.a.)
VEB Hinstorff Verlag, Rostock [1960]

Animierliches zu "Bordello di Beollo"

Klaus Meyer präsentiert erotisch angehauchte schwarz-humorige Geschichten. Alle spielen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie sind zwar plattdeutsch gedacht und so auch 1997 unter dem Titel "Bordello di Bello" im Hinstorff Verlag Rostock erschienen, aber Klaus Meyer trägt sie vor, als würde ein Plattdeutscher sich an Hochdeutsch vergreifen und fügt dem Ganzen so noch einen Schuß Ironie hinzu - Rostocker Nordhochdeutsch eben. Davon haben dann auch Zuschauer etwas, die kein Platt verstehen.

Lassen auch Sie sich in Meyers skurile Welten entführen, die trotz aller Abgedrehtheit erd-, asphalt- und seeverbunden bleiben. Da ist u.a. die Rede von einem Dienstleistungsunternehmen der besonderen Art, Helgas delikaten Muscheln, Erikas vorpommerschen Gefühlen, Pastor Schmidts großem Gesang und dem Rennfahrer aus dem Friedhofsweg. Das kann sich bloß ein Mecklenburger ausgedacht haben.

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Erstellt am 05.12.2003Zuletzt geändert am 19.04.2004 Mail an den Seitenautor: Jürgen TrinkusZur Homepage von J. Trinkus!