Familiale Aspekte der gesellschaftlichen Situation der Frauen in agrarisch geprägten Territorien im Norden der DDR

 

Vorbemerkung danach

Vorbemerkung zur Vorbemerkung:

Ob das Interesse, das die damalige Chefin der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern äußerte, echt war, hat mich nicht sehr beschäftigt. Der Anstoß und Vorwand war geliefert, ein altes Manuskript, das natürlich auch schon zur Zeit seiner Entstehung 1987-1989 zu wenig beachtet worden ist, wieder herauszuholen. Mit folgender Vorbemerkung sandte ich das Manuskript nach Schwerin. Dass ich davon praktisch nichts erwartete, hat mir die Enttäuschung erspart und vielleicht einen Fehlstart beim Versuch, in die Soziologie zurückzukehren.

Vorbemerkung 1994

Längst ist der Computer VEB "Robotron", mit dem das Manuskript ins Reine geschrieben worden ist, verschrottet. Dem dazu gehörigen Betriebssystem ging es nicht anders. Nur die Diskette mit dem Text blieb erhalten. Er wurde transformiert und mußte für einen heutigen Drucker neu formatiert werden. Dabei wurden einige Tippfehler beseitigt, jedoch wurde keine Formulierung verändert, weggelassen oder hinzugefügt.

Längst ist die Institution, in deren Rahmen die Studie erarbeitet wurde, abgewickelt. Das dazu gehörende Personal hat seinen Arbeitsgegenstand verloren. Das eine oder andere Arbeitsergebnis kann Zeugnis ablegen dafür, daß nicht alles, was an einer Sektion Marxismus-Leninismus entstanden ist, als Propaganda verworfen werden muß. Der hier vorgelegte Text ist eine soziologische Studie.

Längst ist die Gesellschaftsstruktur, auf die sich die soziologische Untersuchung bezieht, Vergangenheit. Die Menschen, die sich in dieser Gesellschaft verhielten, sind in großer Zahl noch da. Sie verhalten sich in anderen Kontexten, doch sie haben ihre Geschichte. Das heutige Dorfleben bleibt verbunden mit dem, was vor fünf Jahren verworfen wurde. Die 45 Jahre dörflicher Entwicklung unter sozialistischen Vorzeichen können nicht ignoriert werden.

Ich bin Frau Christa Drews-von Steinsdorff dankbar dafür, daß sie den Anstoß dazu gab, das alte Manuskript auszugraben und noch einmal durchzusehen. Es war für mich ein Stück Begegnung mit einer früheren Periode des eigenen Lebens, eine Begegnung, die keineswegs beschämt.

Jürgen Trinkus
Greifswald, den 26. November 1994

 


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