Jörg Jannings im Hörspiel als Darsteller

Ein besonderes Merkmal der Jörg-Jannings-Hörspiele sind An- und Absage. Oft ist hier die Stimme des Regisseurs höchstselbst zu hören.

Die Schauspielerei liegt ja bekanntlich in der Familie. Und wenn es um den großen deutschen Schauspieler Emil Jannings geht, ist Jörg, der Neffe quasi Kronzeuge.

"Emil goes to Hollywood" - Feature von Detlef Michelers (Deutschlandradio Berlin, 1994, Dauer: 54'35)

Sprecher: Jörg Jannings, Brigitte Röttgers, Gerd Wameling, Wolfgang Condrus, Max-Volkert Martens, Thomas Holländer, Eric Hansen, Erwin Schastok, Friedhelm Ptok

Zum Inhalt: Emil Jannings war auf der Bühne und im jungen deutschen Film der prominenteste Schauspieler während der 20er Jahre. 1926, international bereits anerkannt, ging er nach Hollywood. Dort drehte er mehrere Filme, bis er 1929, mit Beginn des Tonfilms, nach Berlin zurückkehrte. Ausgangsmaterial dieser Sendung sind unveröffentlichte Unterlagen der Paramount, Briefe Jannings' an seinen Bruder sowie Biographien, u.a. von Klaus Mann, Josef von Sternberg und Ludwig Berger. In Form eines fiktiven Gesprächs gibt Jannings Auskunft über seine Zeit in Hollywood und versucht außerdem, seine spätere Position als Staatsschauspieler im Dritten Reich zu rechtfertigen.

"Pendelblut" von Christa Ludwig (NDR 2001)

In diesem Stück (Regie: Andrea Getto) spielen sowohl Jörg Jannings (Alter Mann) als auch Ellen Jannings (Alte Frau).

Weitere Sprecher und Rollen: Tayfun Bademsoy (Erzähler); Christian Berkel (Georg); Andrea Sawatzki (Ella); Christine Gloger (Ellas Mutter); Tom Wölk (Manuel); Marc Wölk (David); Niklas Winter (Stefan); Ricki Stöffken (Jürgen); Nina Achminow (Frau auf Spielplatz); Sabine Schönfeldt (Frau/An- und Absage); Margit Kreß (2. Frau)

Zum Inhalt: Manuel ist mit fünf Jahren an einem angeborenen Herzfehler gestorben. Seine Familie erinnert sich. Ella, die Mutter, ängstigte sich unentwegt, etwas falsch zu machen. In wilder Hysterie entfernte sie alles, was mit Tod und Sterben zu tun hatte, aus Manuels Gesichtsfeld. Die Bilder der verstorbenen Eltern kamen von der Wand. Der Friedhof wurde zur Verbotszone erklärt. Die Märchen mit ihrem und-wenn-sie-nicht-gestorben-sind wurden umformuliert. Georg, der Vater, missbilligte Ellas Ausrottungs- und Verleugnungsaktionismus, konnte sie aber nicht davon abbringen. Aus der retrospektiven Betrachtung der einzelnen Familienmitglieder scheinen die eigenen Versagens-Ängste auf, aber auch die Differenzen und Misshelligkeiten, die unausgesprochenen Vorwürfe, letztlich die große Ratlosigkeit im Umgang mit dem Tod.

In "Syps Vermächtnis" von Jürgen Wellbrock (RIAS Berlin, 1991)

spielt Jörg Jannings Den Fremden

Thomas Neumann (1. Stimme); Gerd Wameling (2. Stimme); Sylvester Groth (Syp)

Regie: Renate Heitzmann

Zum Inhalt: In zwei skurrilen Stücken läßt der Autor seine Figuren absurde Dialoge über Leben und Tod führen, eine Reise zum Abgrund hin und zurück unternehmen.

In "PERSIANERKLAUE oder Die Todesursache" von Ellen Jacobsen (RIAS Berlin, 1984, Dauer: 57'40

gibt Jörg Jannings den Dr. Hans Engstfeld, Ehemann von Herta Engstfeld, gespielt von Brigitte Kahn.

Die weitere Besetzung: Brigitte Röttgers (Vera Guthseel); Friedhelm Ptok (Georg Guthseel, ihr Mann); Heide Simon (Christine); Lutz Reichert (Tischler Helfrich); Matthias Gehrt, (Pfleger)

Regie: Detlef Jacobsen

"Persianerklaue oder Die Todesursache" behandelt ein Thema aus dem Erfahrungsbereich älterer Menschen: Die verstorbene alte Dame Alma hat ihrer Schwiegertochter ihren geliebten Pelzmantel vermacht: Persianerklaue, mehr von ideellem denn von materiellem Wert. Almas Schwester Herta erhebt jedoch eigensinnig Anspruch auf den Mantel, und so beginnt das Erbstück eine tragisch, endende Wanderschaft anzutreten.

Reigsseur und Darsteller in Personalunion

ist Jörg Jannings z.B. in "Bouvard und Pecuchet" von Thomas Fritz nach Gustave Flaubert

Gerade in den gemeinsamen Arbeiten mit George Tabori verschwimmen die Platzzuweisungen der Produktionsbeteiligten.

Als Sprecher ist der Regisseur Jannings auch in Taboris "Requiem für einen Spion" dabei.

In In "Jubiläum" spielt Jörg Jannings den Geist von Arnolds Vater und George Tabori den Totengräber Wumpf.

In der ersten Radioinszenierung von George Tabori tritt Jörg Jannings als Erzähler in die Handlung:

"Die 25. Stunde" - Hörspiel von George Tabori

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Ursula Grützmacher-Tabori (Produktion: RIAS Berlin 1978).

Regie: George Tabori; Mitarbeit: Jörg Jannings

Weitere Sprecher: Rüdiger Hacker, Uta Hallant, Benn Becker, Friedrich W. Bauschulte, Otto Sander, Günter Lampe, Lieselotte Rauh

Zum Inhalt: Die Szenen der ersten Rundfunkinszenierung Taboris spielen in der großen "Nekropole" Amerikas. Arthur Prince begibt sich auf eine Art innere Reise zu seinem Selbst. Angefangen bei einer Abendgesellschaft unter selbstverliebten Hollywoodtypen stellt er sich langsam, aber unweigerlich seiner Krankheit, den damit zusammenhängenden Ängsten und Sehnsüchten. Wie im Theater, arbeitet Tabori auch im Radio mit einer speziellen Schauspieltechnik: Verwandlung durch langsame gegenseitige Einfühlung, bis zur Identität - nicht mit der Figur oder der Rolle, sondern mit den Gefühlen, die sich in Figur und Rolle ausdrücken.

Autor, Regisseur und Darsteller

In "Harakiri einer Führungskraft" - Kriminalhörspiel von Jörg Jannings nach Michael Molsner agiert Jörg Jannings zum einen als "Katz" und zum anderen führt er Regie. Daher finden sich hierzu alle weiterführenden Angaben in der Übersicht Regiearbeiten Hörspiel!


Erstellt am 15.06.2004Zuletzt geändert am 31.07.2004 Mail an den Seitenautor: Jürgen Trinkus

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